(blechnews) - Die aktuelle Diskussion zum Gefährdungspotential nanotechnischer Produkte und Anwendungen, angestoßen durch eine Pressemitteilung des Bundesumweltamtes, ist im Grundsatz zu begrüßen. So hilft jede Studie und jede Untersuchung, Wirkweisen und Risiken im Bezug auf die Herstellung und Anwendung von Nanopartikeln besser zu verstehen und mögliche Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Auch eine Kennzeichnungspflicht nanotechnischer Produkte und Inhaltsstoffe ist im Sinne einer umfassenden Verbraucherinformation wünschenswert.
Wenig hilfreich ist indes, alle derzeit bereits im Markt verfügbaren Nanoprodukte pauschal unter dem Oberbegriff „NANO“ zusammenzufassen und, wie unlängst durch die Veröffentlichung des Bundesumweltamtes geschehen, von einer Verwendung pauschal abzuraten, bevor nicht „alle Risiken“ dieser Technologie geklärt seien.
So hat die Initiative NanoCare in Zusammenarbeit mit dem Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine umfassende Studie zu den Risiken der Nanotechnologie erstellt und kommt hier sehr klar zu der Erkenntnis, dass von Nano-Titandioxid in den Konzentrationen der im Markt verfügbare Produkte KEINE Gefahr ausgeht. Es kommt auch bei Titandioxid, wie bei allen Stoffen und Elementen auf dieser Welt, nur auf die aufgenommene Menge an. So betrachtet könnte man sogar Trinkwasser als „gefährlich“ einstufen, wenn man viel zuviel davon aufnimmt!
Die Basistechnologie zur Herstellung nanokleiner Titandioxid-Partikel im Sol-Gel-Verfahren stammt aus Japan. Hier wurden die ersten Patente bereits im Jahre 1999 angemeldet. Bei diesem Verfahren sind die Titandioxid-Partikel in sehr niedrigen Konzentrationen in einer wässrigen Emulsion eingebunden. Titandioxid-Anwendung zur Herstellung selbstreinigender Produkte, zur Luftreinigung oder zur wirksamen Prävention gegen Schimmel, Viren und Bakterien aller Art gibt es in Asien bereits seit fast einem Jahrzehnt und kaum ein Bereich der Nanotechnologie ist dort so umfassend untersucht und dokumentiert wie die Photokatalyse mit Nano-Titandioxid. Das schließt auch die Untersuchung von potentiellen Risiken und Gefahren ein, wobei bis heute keinerlei Erkrankungen durch den Einsatz von Nano-Titandioxid vorliegen.
Bei aller gebotenen Vorsicht beim Umgang mit neuen Produkten sollte doch immer eine gesunde Differenzierung im Vordergrund stehen, denn viele Nanoprodukte sind bereits heute nicht nur sicher, sondern auch äußerst nützlich indem sie unsere Umwelt signifikant entlasten und Gesundheitsgefahren aktiv vorbeugen.
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